Wieso wir nicht (immer) tun, was wir eigentlich wollen

Wie wir uns manchmal selbst im Weg stehen, wieso das vollkommen menschlich ist und wie wir unsere Ziele trotzdem erreichen können.

Prokrastination und Selbstsabotage.

In diesen Situationen sind wir besonders gefährdet, uns selbst zu sabotieren

Kennst du das? Du denkst, du weisst, was du willst – scheinst aber gleichzeitig dafür zu sorgen, dass du dem Ziel nicht zu nahekommst. Hier drei Beispiel: Eigentlich müsstest du für die Prüfung lernen, aber plötzlich scheint alles andere viel wichtiger zu sein. Eigentlich müsstest du einfach mal mit deiner*m Chef*in über deine berufliche Zukunft sprechen, aber dann findest du plötzlich 100 Gründe, es doch nicht zu tun. Eigentlich wäre es höchste Zeit, mal für dich selbst einzustehen, aber immer wenn es drauf ankommt, hältst du dich doch wieder zurück. 

Was diese drei Beispiele gemeinsam haben? Dass es in allen Situationen um einen kritischen Moment geht, in dem sich wirklich etwas (zum Positiven) verändern könnte. Als würden wir vor einem Wegweiser stehen, der nach rechts zum Ziel zeigt und nach links zurück zum Ausgangspunkt. Um nach rechts abzubiegen, braucht es aber ein bisschen Mut. Schliesslich waren wir noch nie dort und wissen nicht so genau, was uns erwartet.

Der rationale Verstand würde natürlich sagen: Bieg nach rechts ab, damit du dein Ziel erreichst. Fakt ist aber: Immer, wenn es ernst wird, sitzt eben nicht mehr der rationale Verstand am Steuer, sondern das darunterliegende Betriebssystem.

Wenn's ernst nimmt, übernimmt der innere Sicherheits-Wächter das Steuer.

Wieso es ganz «logisch» ist, dass wir uns manchmal anders verhalten, als wir eigentlich wollen

Die Priorität dieses darunterliegenden Betriebssystems für brenzlige Situationen ist immer: Sicherheit. Wie diese Sicherheit aussieht und wie sie am wahrscheinlichsten erreicht werden kann, das wiederum unterliegt der «privaten Logik» jedes einzelnen. Und genau hier wird’s spannend: Diese «Logik» bestimmt nämlich genau die Art und Weise, wie wir uns selbst im Weg stehen, ist völlig individuell UND: Sie ist leider auch oftmals völlig dysfunktional – also eigentlich «unlogisch».

Wieso das denn?!?, denkst du jetzt vielleicht. Die Antwort liegt oft in Prägungen aus früheren Lebensabschnitten. Besonders in der Kindheit saugen wir sämtliche Informationen um uns herum wie Schwämme auf, um Orientierung und eben: Logik in unsere Welt zu bringen. Und manchmal kleistern wir dabei Informationen zusammen, die nur der halben Wahrheit entsprechen. Beispiel: Meine Schwester, die immer allen ihre Meinung um die Ohren haut, kriegt oft Ärger. Ich hingegen sage einfach nichts und werde deshalb in Ruhe gelassen, bin also “sicher”. Als 10-Jährige*r war das zweifellos eine hilfreiche Strategie, um Ärger zu vermeiden. Später im Leben kann diese Verhaltensweise aber ebenso zweifellos ziemlich dysfunktional werden.

Das bedeutet in der Kurzfassung, dass wir uns ausgerechnet in den entscheidenden Momenten auf eine Logik stützen, die für die aktuelle Situation oft viel zu kurz greift. Weil sie nicht mehr zu unserem aktuellen Leben oder zu unseren aktuellen Werten passt. Oder schlicht und einfach das Ziel verfehlt. Es kann nämlich passieren, dass wir gemäss dieser Logik nach Sicherheit streben, obwohl wir längst sicher sind. Dann aber vergeben wir die Chance, Möglichkeiten zu sehen, bewusst kalkulierte Risiken einzugehen, zu wachsen und uns weiterzuentwickeln.

Die Logik, auf die wir uns unbewusst stützen, ist oft völlig unbewusst.

Wie wir unsere Ziele dennoch erreichen können

Wie gelingt es uns nun trotz all dieser «inneren Sicherheitsmechanismen» in Zukunft in den entscheidenden Momenten nach rechts, statt nach links abzubiegen? Es gelingt, wenn wir uns unserer «im Dunkeln liegenden», privaten Logik bewusst werden – und sie mit einer neuen, passenderen Logik überschreiben können.

Im Coaching sind es oft diese Aha-Momente, in der wir ein wenig ungläubig feststellen, auf welcher abstrusen Logik unser Verhalten bisher aufgebaut hat, die danach zur entscheidenden Veränderung führt. Dann können wir die alte Logik einfach über Bord werfen, um ab sofort mit einer funktionaleren, konstruktiveren Logik weiterzumachen, die uns und unserem aktuellen Leben auch tatsächlich gerecht wird.

So einfach? Ja. Und nein. Denn der privaten Logik tatsächlich auf die Schliche zu kommen, ist manchmal gar nicht so einfach. Schliesslich tarnt sie sich schon ihr ganzes Leben lang ganz unbemerkt und sehr erfolgreich. Ganz so einfach wird sie sich also nicht aus der Deckung locken lassen. Eines ist aber ganz sicher: Die Arbeit lohnt sich!

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